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14 Männer ziehen durch die
Blumenwelt der Mostbirn- und Dirndlgegend! Als
der REX um 7:56 das Wiener Stadtgebiet verließ,
fieberten 13 Männer den Erlebnissen dieses
Sonntags entgegen. Der erste Höhepunkt war der
Schienenersatzverkehr ab Böheimkirchen. Alois,
Detlef, Frankie, Igo, Manfred, Rainer, Roland,
Roland, Ronny, Walter, Werner, Wolfgang
und Wolfgang quetschten sich in
den Bus, um gemeinsam mit anderen Fahrgästen der
niederösterreichischen Hauptstadt näher zu
kommen. Ein Vorteil von schlechten Anschlüssen
ist der, dass man bei Feinheiten wie
Verspätungen oder Ersatzbussen den Anschluss
immer noch erreicht. Und zwar so bequem, dass
sich auch ein Kaffeetscherl am Bahnhof noch
ausgeht. Markus erwartete uns am
Bahnsteig der Traisental-Bahn. Er hatte die
Oberhoheit über den terrestrischen
Teil der Tour.
Nach der Ankunft in Rotheau (10:03; ca. 340m)
ging es gleich los: durch den Ort und eine
neuere Siedlung am Hang voll hinein in die
Mostbirn-Gegend. Wie so oft war der steilste
Anstieg am Beginn der Tour. Über die folgenden
Steigungen später. Durch Wälder und über
Wiesen zogen wir über die Meiselhöhe (11:10;
521m) zum Kaiserkogel, wo wir um 11:45 in die
Hütte einfielen. Die Höhenangaben variieren
zwischen 723m (Tafel an der Hütte) und 716m
(Karte), aber bei Frittatten- und Erdäpfelsuppe,
Linsen (weniger umwerfend), Mostbratl (groß und
klein und ausgezeichnet) und Blunzengröstl (auch
lecker), war das eher nebensächlich. Da bleibt
man gerne ein Stünderl sitzen. Für den
ebenfalls angebotenen Mostpudding reichte die
Zeit allerdings nicht, weil Markus um 12:45 zum
Aufbruch drängte.
Über die Bärntallacke (einem Tümpel unter
zwei mehr als 100 Jahre alten Linden und voller
Kaulquappen) weiter in die Dirndlregion. Es geht
hier nicht um hochgeschnallte Busen in lokaler
Tracht, sondern die Frucht des gleichnamigen
Strauches. Unser pflichtgemäßer
Verirrer muss schon hier begonnen
haben und nicht erst später beim Klosterbauer.
Denn wie wir es geschafft haben, von der
Bärntallacke zum Etzhof, bei dem ein junger Hund
uns alle gerne adoptiert hätte, zu kommen, ist
laut Wanderkarte eine Meisterleistung.
Am Lehen wurden wir zumindest
wieder halb auf den Weg der Tugend
geführt. Einige 100 Meter weiter unten nach
links (Süden?) und weiteren 200 Metern
rechts auf einen Güterweg, der steil anstieg und
dann vor einem Stacheldraht endete. Also drüber
(einige Hosen zerrissen) und die Wiese steil
hinauf. Am Kamm war auch sie da: die Sonne. Dann
wieder hinunter, und wieder hinauf, aber wir
waren am richtigen Weg, der uns direkt zur
Josef-Franz-Hütte am Geisbühel brachte (15:15;
841m). Hier war das Kulinarium etwas reduziert:
Topfenstrudel, Apfelstrudel, Kaffee, Apfelsaft,
Dirndlsaft, Schnäpse usw. Dafür Plätze in der
prallen Sonne. Eine Wohltat, die uns bis 16:10
verweilen ließ.
Dann den 5 minütigen Abstecher zum
Gipfelkreuz (849m) für ausgiebiges Klick-Klick
und schließlich der Abstieg um 16:20.
Hauptsächlich über eine Forststraße zur Ruine
Rabenstein (17:30; 495m). Einige stiegen bis zum
höchst möglichen Punkt hinauf um aus einem
Fenster zu quietschen und Manfred ruhte sich
gleich beim Eingang auf einer Bank aus. Klug!
Selbst die restlichen 35 Minuten schaffte es
die Klugscheißer-Partie sich
bescheiden (sehr bescheiden) zu verirren und um
18:05 waren alle im Ort (344m). Viele schlugen
auf Eis zu und dann begann das Warten. Ein
Dampfsonderzug konnte nur kurz die Monotonie
unterbrechen, aber dafür musste man den
Kloschlüssel nicht vom Fahrdienstleiter holen,
denn es war gar keiner da. Und das Häusl war
auch wirklich sauber, wenngleich der
Temperaturwächter den Eindruck erweckte, als
hätte er beide Golfkriege durchgemacht.
Unser Zug wollte nicht nahen, was Detlef
veranlasste, bei der Fahrdienstleitung in
Obergrafendorf anzurufen um die ernüchternde,
aber prägnante Auskunft 10 min
Verspätung zu erhalten. Das machte alle
Hoffnungen auf Erreichen des Anschlusses in St.
Pölten zunichte, aber wir dachten positiv, vor
allem auch deswegen, weil der Schaffner uns
eröffnete, dass 15 Minuten später auch ein Zug
nach Wien wäre, den aber keiner von uns im
Internet gefunden hatte.
Kurzum: bei Ankunft in St. Pölten fuhr auch
unser Anschlusszug ein und wir legten einen
Sprint hin, den uns so schnell keiner nachmacht.
Stiegen hinunter, durch den Bahnhof durch auf den
Gewerkschaftsplatz (von der
Eisenbahnergewerkschaft war keiner hilfreich!),
diesen vor, den nächsten Durchgang hinein,
Stiegen hinauf, in den Zug hinein, Türen zu, ab
und KEUCH!
Ankunft in Hütteldorf gegen ½ 8, wo
die Gruppe zu zerfallen begann.
Die Pflanzenwelt bescherte
den Botanikern Momente höchster Wonne:
Dirndlsträucher, 2 Eiben von unüblicher Höhe,
Knabenkraut, Sumpfdotterblumen,
Buschwindröschen, Binsen, Frühlingsblatterbse,
Schaumkraut, Enzian, Lerchensporn, Aurikel,
Salomonsiegel usw. Mit Gassenhauern wie
Gänseblümchen, Himmelschlüssel, Löwenzahn,
Veilchen und dgl. geben wir uns hier aber
wirklich nicht ab.
Die zoologische Ausbeute war
eher bescheiden, wenn man von einer zerquetschten
Kröte, einem platten Salamander, einer
Blindschleiche, einer spanischen
Wegschnecke, sowie Hasen und einer Ziege im
Minigehege der Kaiserkogelhütte absieht.
Highlights wie Rehe und Fasane sahen wir vom Zug.
Die reine Gehzeit von 5 ¾ Stunden und ca.
850m Höhendifferenz (inkl. downs and
ups) sprechen für einen sportlichen
Tag, bei dem auch der anspruchsvolle Gedankenaustausch
nicht zu kurz kam:
Das aggressive Tack-Tack der Nordic-Walker in
Schönbrunn - der
Botanische Garten hat eingeschränkte
Öffnungszeiten, weil ihn die Uni betreibt und
die hat kein Geld -
Jöööhh, ein Mammutbaum
- ein chices Strandtuch allein
bringt es nicht; die Accessoires machens
aus - die
schwäbische Seele
- wer hält den Zug auf,
falls er durchfahren
will? -
Schamanen -
ich habe Nachtigallen in der
Hecke - Rapsfelder
riechen gut, wenn man zu nahe kommt fischeln
sie -
Schnitzel : gebackene Leber 1 : 0
ich geb dir Tunke
NEEEIN! wieso, zu Piccata
Milanese passt Sauce
gut!
- der
Blauglockenbaum am
Schrödingerplatz
- nein! wenn er in Buenos Aires
steht ist es keine Blauglocke sondern eine
Jacaranda! - hat
der Tote Grund Verbindung mit dem
Fließwasser? - tsch, tsch,
tsch (mit geballten Fäusten!)
- usw.
Ehrlich: kann man Fettverbrennung
unterhaltsamer gestalten? Noch dazu bei
idealem Wanderwetter!
Rainer
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