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Bei eher trüben
Wetteraussichten freuten sich Alfonso,
Alois, Frankie, Helmut mit Emmi,
Igo, Michael, Roland und Wolfgang
schon bei der Anreise im Regionalzug von Wien
nach Baden über den Umstand, dass die
Wolkendecke aufriß und immer mehr blauen Himmel
sehen ließ. In Mödling stieg Thomas
zu. In Baden gab es nahtlosen Anschluss mit Bus
362 (Linie R) zur Endhaltestelle Baden
Rauhenstein. Dort stießen Kurt
und Peter dazu, die mit dem Auto
gekommen waren. Also 11 Männer und eine
Hundedame. Abmarsch um 09:15 ohne größere
Orientierungsprobleme, denn es ging einfach von
der Bushaltestelle (245m) der Schwechat entlang
ins Helenental hinein. Nach
einer Dreiviertelstunde war der Beethovenstein
erreicht, links davon führte ein unscheinbarer
Fußpfad steil empor. Nach einer Weile tauchten
die ersten größeren Felsen auf und die Gruppe
teile sich: Helmut mit Emmi, Thomas und Wolfgang
folgten weiter dem Fußpfad, die anderen stiegen
am Grat empor, der als Beethovengrat,
nach anderen Quellen als Madergrat
bekannt ist. Er ist die vermutlich einzige
Stelle, an der der ansonsten rundlich geformte
Hohe Lindkogel einen zarten Hauch alpinen
Feelings aufkommen lässt. Durch raschen
Höhengewinn war der Talschatten bald verlassen,
im Sonnenschein wurde es trotz der 5 Grad
Lufttemperatur richtig warm und an vielen Stellen
gab es schöne Aussichten ins Helenental und auf
die umliegende Hügellandschaft. Am Ende des
Grataufstiegs (ca. 550m) wurde eine kleine
Jausenpause im Stehen eingelegt. Weiter ging es
auf einem Fußpfad durch den Wald, in dem eine
geschlossene Schneedecke von ein paar Zentimetern
Dicke lag. Bei Wegkreuzungen galt die Devise
"immer bergauf".
Um 11:30 war das Schutzhaus Eisernes Tor auf
dem Hohen Lindkogel (834m)
erreicht. Dort war noch nicht sehr viel Betrieb
(eine halbe Stunde später sah das ganz anders
aus) und es war problemlos möglich, ein paar
Tische zusammenzuschieben, damit alle Platz
hatten. Die Fußpfad-Gruppe wurde telefonisch
erreicht, sie traf 20 Minuten später ein. Auch
sie war der Devise "immer bergauf"
gefolgt, hatte bei gleicher Höhendifferenz aber
eine längere Strecke auf Forstwegen
zurückgelegt. Die Einkehr behagte allen, denn
das Essen war vorzüglich, die Kellner freundlich
und fesch noch dazu. Da fiel es fast schwer, sich
loszureißen, doch so um 13:00 wurde zum Aufbruch
geblasen (das ist nur so eine Redewendung) und
als nächstes stand die Besteigung der Sina-Warte
am Programm, die Freiherr Simon Sina 1856
"dem Vergnügen des Publikums" gewidmet
hatte. Nach Süden, zur Sonne hin, war es im
Gegenlicht ein wenig dunstig, aber den Schneeberg
mit Wolkenhaube sah man trotzdem schön. In alle
anderen Richtungen beste Sicht, bis zur Nebel-
und Wolkensuppe über dem Weinviertel. Am Fuß
der Warte Gruppenfoto mit Selbstauslöser - es
ist immer spannend, wenn der Fotograf den
Auslöser drückt und auf die Gruppe zusprintet,
und diesmal gab es sogar einen Synchron-Sprint
von Igo und Roland.
Das Wetter war immer noch sonnig und
freundlich und so um 13:30 wurde das Gelände um
den Gipfel verlassen. Eisig war es nur auf der
Straße unmittelbar vor dem Schutzhaus, wo es
auch promt einen hinhaute. Danach waren die Wege
zum Glück problemlos und ab der kurzen
Felspassage des Brennersteigs
auch schneefrei. Mit vollem Bauch schien sich der
Weg dennoch etwas in die Länge zu ziehen und als
nach einer Stunde Gehzeit das Jägerhaus erreicht
war, wären manche lieber schon in Baden gewesen.
Beim Jägerhaus gab es einen Punschstand und eine
Wegkreuzung, von der man ziemlich direkt auf der
Straße nach Baden hätte gehen können. Als
Resultat kurzer Diskussion gab es weder Punsch
noch Putsch, die Gruppe blieb auf der geplanten
Route, die über den Südhang des Badener
Lindkogels zur Ruine Rauheneck führte, auch wenn
dabei noch zwei Steigungen zu bewältigen waren.
Wenigstens bescherte das auch noch eine kurze
Wanderetappe im Sonnenschein.
Unterwegs kam man an der Königshöhle
vorbei, wo zwei Boulderer ("Nein, wir
schlafen nicht hier auf den Matten.")
übten. Die Ruine Rauheneck
(363m) wurde um 15:30 mit den letzten
Sonnenstrahlen erreicht. Den Turm konnte man
über eine Holztreppe besteigen, oben gab es noch
einmal eine prächtige Aussicht auf Baden, Wien
und den Wienerwald. Nach dem Abstieg von Turm und
Berg verabschiedeten sich Kurt und Peter, die
zurück zu ihrem Auto gingen. Die anderen
schlenderten am Strandbad vorbei in die Badener
Innenstadt, wo Thomas die Führung übernahm. Bei
einer kleinen Konditerei konnten die Männer auf
Touren nicht widerstehen und vertilgten die
letzten noch übrigen Tortenstücke. Danach ging
es zum Weihnachtsmarkt vor dem Casino und im
angrenzenden Kurpark. Am ersten Adventsonntag
herrschte dort ziemliches Gedränge. Nach einem
Punsch ging es zum Bahnhof.
Streckenlänge ohne den Stadtbummel durch
Baden 15km, 650 Höhenmeter, 4½ Stunden Gehzeit.
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Rolands Fotoalbum
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