Schon oft waren die Männer auf Touren am Weg zu
südlicheren Zielen durch Neunkirchen (371m)
gefahren; nun war es Zeit, hier einmal Halt zu
machen. Dem Regionalzug entstiegen um 09:10 Alois,
Alois, Andreas, Frankie, Friedrich, Gernot,
Helmut, Igo, Marcus, Martin, Martin, Roland,
Ronny, Scott, Thomas, Thomas, Walter, Werner und
Wolfgang. Viel von Neunkirchen sahen sie
auch diesmal nicht, denn der Weg führt der Bahn
entlang westlich ziemlich schnell aus dem
Städtchen hinaus, das seinen Namen übrigens
nicht seiner Anzahl an Kirchen verdankt, sondern
einer einzigen Kirche aus dem 11. Jahrhundert,
bei der parallel zum Älterwerden der neuen
Kirche das "bei der niuwen kirchen" zu Neunkirchen
verschliffen wurde. (wikipedia)Eher untypisch
für Allerheiligen gab es Sonnenschein und blauen
Himmel ohne den Hauch eines Wölkchens. Der
Anmarsch über den Spiegelwald zur Flatzer Wand
war angenehm. Föhrenwälder wechselten sich mit
Wiesen und Weideflächen ab. Anstatt der Straße
entlang durch Reith zu gehen, schlug die Gruppe
einen etwas verwilderten Forstweg über den
Kammbühel (ca. 520m) ein, das reduzierte den
Straßenabschnitt auf 150m. Nun ging es bergauf
zur Forststraße, die unterhalb der Flatzer Wand
in ost-westlicher Richtung verläuft. Von hier
zweigen alle Steige auf die Flatzer Wand ab,
manche sind auch beschildert und markiert. Gernot
und Martin bevorzugten die Forststraßenvariante
zum Neunkirchnerhaus, die anderen 17 kletterten
über eine lange und mehrere kleine Leitern des
gut versicherten Jubiläumssteigs
empor. Im oberen Bereich gab es einen sehr
schönen Aussichtsplatz. Während man sich nun
schon auf die nahe Einkehr freute, ging der Weg
verloren, der eigentlich oberhalb der Flatzer
Wand schnurstracks zum Neunkirchnerhaus führen
sollte. Bei einer Wegkreuzung gab es noch eine
Markierung, anfangs auch noch einen Weg, aber
nach und nach verlor sich dieser im Buschwerk.
Nicht untypisch für MaT-Veranstaltungen ergab
sich also das Bild, dass eine langestreckte
Kolonne weglos durch den Wald stapfte und sich
durch entfernte Zurufe verständigte. Die
eingeschlagene Richtung führte nach Norden, bis
wieder ein Weg gefunden wurde. Der Umweg
bescherte einen schönen Schneebergblick und um
12 Uhr wurde das Neunkirchnerhaus (758m)
erreicht, wo Gernot und Martin an den Tischen vor
dem Haus schon beim Essen saßen.
Zu zweit hatten sie diesbezüglich bessere
Chancen gehabt, denn eine Gruppe von 17 Personen
(obwohl angemeldet) überforderte das Personal
des Neunkirchnerhauses
hoffnungslos. Nach Ablauf einer Stunde war die
Hälfte immer noch unverpflegt. Die Sonne rückte
auf ihrer Himmelsbahn voran und Tisch 14 musste
vom Schatten in die Sonne getragen werden, um
während des Wartens wenigstens nicht zu frieren.
Beim Aufbruch um 13:45 waren etwa 80% der
Bestellungen (teils unvollständig) beim
Empfänger angelangt, der Rest musste aus
Zeitgründen storniert werden. Thomas bekam gar
nichts zu essen und wurde von Wolfgang mit einem
Jausenbrötchen notverpflegt. Zur Ehrenrettung
des Neunkirchnerhauses muss gesagt werden, dass
das, was auch den Tisch kam, sehr gut schmeckte -
was speziell für Thomas nicht wirklich ein Trost
war.
Zwar war das Sitzen im Freien in der Sonne
durchaus erträglich, hatte aber doch einen
Auskühlungseffekt und nach fast zwei Stunden tat
es richtig gut, wieder in Bewegung zu kommen. Der
Weg führte bergab zum Kranzstettner Sattel und
dann bergauf auf den Gösing
(898m). Wer unterwegs Fußspuren nach rechts
folgte, gelangte zu einem Bänkchen oberhalb
einer Felswand, von wo aus man einen prächtigen
Blick auf den Schneeberg hatte. Der wenig später
erreichte Gipfel präsentierte sich bewaldet und
bot keine Aussicht. Beim Abstieg an der Ostseite
des Gösing gab es Sonne fast nur noch in den
Baumwipfeln, die um so kräftiger in Herbstfarben
leuchteten. Ohne Verirrungen wurde um 16 Uhr der
Bahnhof Ternitz (398m) erreicht.
Bis zum Zug blieben 40 Minuten, was den Wunsch
nach einer Konditorei evozierte. In unmittelbarer
Bahnhofsnähe gab es nur ein Kebablokal. Den
ungewissen Weg zurück zur Kirche mit der nahen
Fußgängerzone nahmen Frankie, Friedrich, Walter
und Werner auf sich und wurden dafür mit
köstlichem Kaffee und Schwarzwälder Kirschtorte
belohnt. Während sich also in kulinarischer
Hinsicht das Leben als ungerecht erwies, konnten
alle in sportlicher Hinsicht 17 Kilometern und
600 Höhenmetern bei etwa 4½ Stunden Gehzeit
für sich verbuchen.
Weitere Tourenberichte und Bilder können
über die Chronik
aufgerufen werden.
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