|
|
Anstatt den
letzten Hochsommertag der Saison mit Temperaturen
bis 33° als Badetag zu nutzen, fuhren Alexander,
Frankie, Igo, Karl, Martin, Richard, Tobias und
Valentin frühmorgens Richtung
Schneealpe. Die Anreise erfolgte mit dem Railjet
Abfahrt Wien Hbf. 06:58 und mit dem Bus von
Mürzzuschlag nach Krampen Abzweigung Karlgraben,
Ankunft 09:13. Gleich neben der Bushaltestelle
(750m) führte der Karlgrabenweg bergwärts,
anfangs als schmale Asphaltstraße, dann als
Forststraße und schließlich als Fußweg. Der Karlgraben
erwies sich als angenehmer Aufstieg auf die
Schneealpe, da er von den umliegenden Höhen
beschattet, dank komfortabler Serpentinen
angenehm zu gehen und vorzüglich markiert ist.
Vor Erreichen der Baumgrenze gibt es eine Quelle
zum Wassertanken. Die kühle Temperatur und der
frische Geschmack des Quellwassers wurde gelobt.
Etwa um 12 Uhr war der Ausstieg auf die
Hochfläche (ca. 1720m) unterhalb des Karlecks
erreicht.
Es gab nun zwei Möglichkeiten,
auf den Windberg, den Gipfel der Schneealpe zu
kommen, nämlich eine kürzere östliche und eine
längere westliche Variante. Martin bevorzugt
aufgrund des doch recht anstrengenden Aufstiegs
den direkten Weg zum Schneealpenhaus, die anderen
schlugen den westlichen Weg ein, der zur Knopperwiese
(ca. 1790m) führte und von dort östlich
aufsteigend zum Windberg, was zusammen eine etwa
einstündige, sehr schöne Plateauwanderung mit
herrlichen Aussichten ergab. Der Windberg
(1903m) wurde um 13 Uhr erreicht, was dem
Zeitplan entsprach. Nach einer kurzen Gipfelrast
ging es hinunter zur großen Almwiese, wobei der
Wind Blasmusikklänge und das Krähen eines Hahns
an die Ohren der Wanderer trug und in einer Mulde
die Reste eines Schneefelds zu sehen waren - also
eine interessante Mischung ländlicher und
alpiner Eindrücke. Über der Schneealpe bot sich
noch blauer Himmel, die Quellwolken ringsum
zeigten aber rasantes Wachstum und nahmen im
Nordwesten dunkle Farbe an.
Das Schneealpenhaus
(1788m) wurde um 13:45 erreicht, wobei die
Männer auf Touren mit Blasmusik empfangen
wurden. Freilich war das ein ungeplanter Zufall,
da am 1. September ein Frühschoppen mit den
Stanzer Dorfmusikanten stattfand. An einem
großen Tisch im Freien fanden alle bequem Platz
und es wurde getrunken und gegessen. Der Abmarsch
wäre um 14:30 fast erfolgt, aber erstens
warteten zwei noch auf ihren Apfelstrudel und
zweitens begann es zu regnen. Also verzogen sich
alle in die Gaststube.
Nach einer Viertelstunde ließ
der Regen nach und die Gruppe zog los, um den
Abstieg nach Neuberg über die Farfel
in Angriff zu nehmen, für den zwei Stunden
eingeplant waren. Dass am Wegweiser vor dem
Schneealpenhaus 3 Stunden angegeben waren, rief
die eine oder andere Sorgenfalte hervor, denn der
letzte Bus von Neuberg nach Mürzzuschlag fuhr in
zwei Stunden. Außerdem setzte der Regen wieder
kräftig ein, begleitet von Donnergrollen und
gemischt mit Hagel. Der beschrittene Panoramaweg
ähnelte an manchen Stellen mehr einen
Gebirgsbach als einem Weg. Wenigstens war der
Abstieg nach Neuberg an Kreuzungen perfekt
angeschildert, sodass man keine Landkarten
studieren musste, um ihn zu finden. Der Steig
durch die Farfel ist einer der steilsten
Aufstiege zur Schneealpe und in Wanderführern
wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass er
bei Nässe nicht zum empfehlen sei. Als
Abstiegsweg bei Regen war er somit nicht die
beste Wahl. Es gab ein paar Ausrutscher, aber zum
Glück keine Verletzungen. Um 16:30 war die
Bushaltestelle in Neuberg (730m) erreicht und es
blieben noch gut 20 Minuten bis zur Busabfahrt.
Das war zu wenig, um ein Gasthaus zu suchen.
Wartehäuschen gab es keines, aber 20 Meter
entfernt das Vordach eines ehemaligen
Geschäftslokals. Dass dieser Platz als
Sammelstelle für Sperrmüllsäcke genutzt wurde,
machte ihn wenig einladend, aber wenigstens
musste man hier nicht im Regen stehen. Der Bus
kam pünktlich, brachte die Gruppe nach
Mürzzuschlag und von dort ging es mit dem gar
nicht so überfüllten Railjet nach Wien.
Es war eine anstrengende Tour, da
beträchtliche Höhenmeter in relativ kurzer Zeit
zu bewältigen waren. Streckenlänge 16km, 1240
Höhenmeter, Gehzeit abzüglich Pausen 5¾
Stunden.
|
|
|