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Schon allein ein Titel ist
schwierig zu finden. Die von Frankie liebevoll in
XL, L/M und S aufgeteilten Möglichkeiten hielten
der Realität nicht stand. Es kam irgendwie
anders. Und so biedere Gemüter wie unsereins
waren auch nicht darauf gefasst, dass bei den
herrschenden Temperaturen (32° in Reichenau) 19
Männer dem Ruf der Berge folgen würden: Alfred,
Christoph, Frankie, Friedrich, Gerd, Gert, Igo,
Martin, Michael, Michael, Peter, Rainer, Roland,
Ronny, Thomas und Tony
waren schon ab Wien im Zug. Noch ein Thomas
stieg in Wiener Neustadt zu und in Kaiserbrunn
warteten Anton und Jörg.
Der Zug nach Wr. Neustadt hatte schon ab Wien
10 Minuten Verspätung auf dem Buckel. Zum Glück
für Alfred, denn er hätte ihn sonst nicht
erreicht! Dank Intervention des Schaffners
wartete auch der Anschluss nach Payerbach und wir
rollten mit 15 Minuten Verspätung dort ein. Der
Bus war noch da und häufte noch weitere
Verzögerung an, denn bis alle ihre Karten
hatten, dauerte es nochmals 10 Minuten. Wir waren
ja nicht die einzigen! Aber um 9:09 zwängten wir
uns in Kaiserbrunn aus dem vollen Bus. Nur 10
Minuten später als geplant.
Der Abmarsch erfolgte sofort, und nach wenigen
Minuten und längerer Diskussion teilte sich die
Gruppe in die Durchromantischeschluchtenfraktion
mit Arbeitsnamen XL (Alfred, Anton, Christoph,
Frankie, Gerd, Gert, Igo, Jörg, Martin, Michael,
Roland, Ronny und Tony) und die
Aufmarkiertenwegenundsteigenweicheier, vorerst M
(die restlichen 6: Friedrich, Michael, Peter,
Rainer, Thomas und Thomas). Familie XL passierte
ein Eisentor und zog in den Krummbachgraben.
Die Moderaten stiegen gleich
einen kleinen Steig bergauf. Vielen war der Weg
ja schon von 2009 bekannt, aber doch irgendwie
anders. Zwei entgegenkommende Kampfwanderinnen
mit scharfer Zunge meinten, es wäre ein
Geröllfeld zu überqueren und bei dem Tempo in 2
½ Stunden zu schaffen. Außerdem hegten sie
Zweifel, ob Thomas mit seinen Schuhen überhaupt
die Knofeleben sehen würde. Dies war eine
Frechheit (Schuhe) und lächerlich (Geröllfeld).
Fortan wurde nach Geröllfeldern Ausschau
gehalten und mit das haben sie vermutlich
gemeint quittiert. Nein, hatten sie nicht,
denn es kam tatsächlich eine Stelle, die so
etwas von anders war als vor 3 Jahren. Von der
üppigen Seilsicherung fehlte ein Segment, der
Boden war voll kleiner, spitzer Steine und steil.
Zweifellos der mühsamste Teil dieses Aufstiegs,
weshalb Peter und Rainer begannen, einen Abstieg
durch die Eng anzudenken.
Knapp 100-150 Meter unter dem Ziel dann
endlich eine flachere Forststraße. Die wurde
voll ausgegangen. Nicht aus Bequemlichkeit, aber
die Abzweigung des kürzeren Steiges schrie nicht
laut genug! Somit war die Verirrung auch
abgehakt. Aber um 12:30 waren alle sechs in der
Hütte. Der Begriff trügt etwas. Beim ersten
Anblick wirkt das Naturfreundehaus
Knofeleben eher wie ein Raumfahrtzentrum.
Viel Glas und Aluminium und man kann darüber
streiten, aber ewig altes nachzubauen wird den
Erfordernissen auch nicht gerecht. Die Terrasse
war in der prallen Sonne und die Schirme konnten
die Tische nicht genügend abdecken. Drinnen war
es etwas kühler und bei der Innenausstattung
wurde zweifellos an guten Einfällen nicht
gespart. Allein die Idee, die schwarze Decke mit
Lamellen aus unbehandelten Brettern mitsamt der
Rinde zu kaschieren, verdient etwas Beifall.
Keine Sessel mit Herzerllehnen und keine klobigen
Tische. Hell, freundlich und trotzdem gemütlich!
Viel helles Holz wurde verwendet. Belohnt wurden
die Mler mit Feuerwehrauffahrt in großem Stil
und einer Hubschrauberlandung. Es ging das
Gerücht, die Hütte am Krummbachstein würde
brennen. Das stimmte aber zum Glück nicht.
Großfamilie XL versuchte
zunächst, ob es eine Möglichkeit gab, das
Eisentor zu öffnen, und wählte dann doch den
Nebeneingang durch ein Loch im Zaun. Die
Forststraße hinter dem Tor folgte dem trockenen
Bachbett mit zwei Überquerungen und einer Kehre,
um dann in einer Wiese zu enden. Von nun an ging
es weglos am Bachbett entlang nach Norden in eine
Schlucht hinein. Der Aufstieg war aber weniger
wild als erwartet, denn teilweise waren Wegspuren
erkennbar und jemand hatte freundlicherweise die
Idealroute mit blauen Farbpunkten an Steinen und
Bäumen markiert. Außer den Männern auf Touren
war noch ein Solo-Wanderer in der Schlucht
unterwegs, der zunächst voranging, beim
Kartenstudium überholt wurde und dann
seinerseits überholte. Bei dieser Gelegenheit
wurde er als Fotograf für ein Gruppenfoto
rekrutiert - das Foto ist leider unscharf
geworden.
Wildromantisch war der Aufstieg durch den
Krummbachgraben allemal. Über Stock und Stein,
aber ohne nennenswerte Schwierigkeiten. Im
mittleren Abschnitt begann das Bachbett Wasser zu
führen, es plätscherte in kleinen Wasserfällen
herunter und sammelte sich in Becken. Links und
rechts ragten steile Felswände empor. Großteils
war der Weg daher beschattet, was in Anbetracht
der Temperaturen als wohltuend empfunden wurde.
Ein skelettierter Gämsenkadaver am Weg fällt
wohl auch in die Kategorie wildromantisch.
Weiter oben bog der Graben nach Osten ab und
führe in ein mit allen möglichen Pflanzen
bewachsenes, schotteriges Hochtal. Die Botaniker
in der Gruppe konnten sich hier bei der
Pflanzenbestimmung austoben. Für die
Nicht-Botaniker roch es jedenfalls gut und sah
hübsch aus. Kreuz- und Höllenottern fühlten
sich in diesem Gelände auch sehr wohl, wichen
der herantrampelnden Männerschar aber immer noch
rechtzeitig aus. Bei einer kurzen Rast wurde auch
eine lebende Gämse gesichtet.
Gerastet wurde immer genau so lange, um
Nachzügler aufschließen zu lassen und ihnen
keine Rast zu gönnen. Eigentlich war eine
Mittagspause geplant, aber als es dann Mittag
wurde, boten sich keine geeigneten Rastplätze
an. Der als Trampelpfad gut erkennbare Weg
führte links oberhalb des Grabens durch Wald,
weiter in eine krautbewachsene Rinne und dann war
auch schon die Einmündung des Wassersteigs
erreicht. Am Krummbachsattel waren hinter einem
Weidezaun schöne braungescheckte Rinder zu
bewundern, idealer Rastplatz war das aber auch
keiner. Daher wurde die Jause auf den
Krummbachstein verschoben, der etwa um 12:30
erreicht war. Dort drapierten sich die Männer in
hübsche Bergwiesen mit stacheligen Gräsern oder
kauerten untern den wenigen, knapp bemessenen
Schattenplätzen. Bergwanderjausen können
phantasievoll sein, denn neben dem Üblichen
wurden auch Griechischer Salat und
Marillenknödel ausgepackt. Der Ausblick auf den
Hochschneeberg war imposant, aber bereits die Rax
war im Dunst der unglaublichen Luftfeuchtigkeit,
die selbst die Steine zum Schwitzen brachte, nur
mehr verschwommen zu sehen.
Entgegenkommende Wanderer, die vor dem
Schibl-Steig warnten, bewogen einen Teil der
Gruppe, die östliche Umgehung zu wählen. Die
Warnung war unnötig, denn der Steig war
eigentlich sehr schön zu gehen. Um 13:30 nahmen
schließlich Christoph, Igo, Roland und Tony die
letzte Kurve vor der Hütte, fünf Minuten
später auch Alfred, Anton, Frankie, Gerd, Gert,
Jörg, Martin, Michael und Ronny.
Essen und Trinken für alle. Das Kulinarium
bot zwar ausgefallene Gerichte, die aber sooo
originell auch wieder nicht waren. Vor allem die
gebratenen Mangold-Schafkäse-Knödel
enttäuschten etwas. Die Knödel waren zwar gut,
aber von Mangold nix zu spüren. Da hatten wir
eher an etwas Lockereres als aufgemotzte
Semmelknödel in Scheiben gedacht.
Die Originalität war auch auf den Häusln
gegenwärtig. An der Ecke zur Damentoilette die
Hälfte eines stilisierten Dirndls auf der Wand
und bei den Herren eine halbe Lederhose. Da man
aber seitlich in die Sanitärzelle kommt, sieht
man das nicht, weshalb auf den Türen extra
Kartons mit der Aufschrift DAMEN und HERREN
prangen.
Peter begann seine und Rainers
Abstiegsvariante zu erläutern und es schlossen
sich auch Alfred, Gerd, Michael, Roland, Thomas,
Thomas und Tony an. Somit stand es bei Abmarsch
um 14:45 10:9. Die Einteilung in XL, L/M und S
wurde ohne Trauer zu Grabe getragen.
Der Abstieg durch den Promiskagraben
und die Eng muss nicht weiter
beschrieben werden. Er war nicht anders als 2009.
Nur war das Wetter damals trüber und kühler. Je
mehr sich die neun dem unteren Ende der Eng
näherten, desto heißer wurde es. Knapp vor
17:30 schließlich machten sie Helga im
Bahnhofsbüffet Payerbach ihre Aufwartung und
kühlten sich zumindest innerlich ab.
Die Zehnergruppe nahm den
Aufstiegsweg der Moderaten in die Gegenrichtung
in Angriff. Sehr bequem ging es eine Forststraße
entlang und so wie es der anderen Gruppe im
Aufstieg passiert war, wurde der Steig verpasst.
Obwohl die Straße mit schöner Aussicht und
angenehmem Gefälle keinen Grund zur Beanstandung
bot, bereitete das gänzliche Fehlen von
Markierungen zunehmend Sorge, Forststraßen enden
nämlich gelegentlich im Nirgendwo. Der
Vorschlag, in dem Fall "einfach irgendwie
abzusteigen" wurde mit dem Einwand
quittiert, das habe sich die Gämse im
Krummbachgraben wohl auch gedacht. Zur großen
Erleichterung wurde dann aber die untere
Steigeinmündung gesichtet und es gab auch wieder
Markierungen.
Wie die Aufsteigergruppe schon berichtet
hatte, war der Steig nicht ohne Tücken. Der
Schotter am Weg sorgte für erheblichen
Rutschfaktor und im Geröllfeld bestand auch
etwas Steinschlaggefahr. Einmal losgetretene
Steine lösten Kaskaden von kleinen
Schotterlawinen aus, die man ewig lang nach unten
kollern hörte. Einige Hinsetzer und
Beinahe-Stürze verliefen glimpflich und um 16:35
erreichte die Gruppe den Talgrund. Theoretisch
wäre sogar der Bus um 16:48 erreichbar gewesen,
aber nachdem die Temperatur mit jedem Höhenmeter
nach unten gestiegen war, strebten alle der
Schwarza zur Abkühlung zu. Um den
Wasserleitungsweg nach Hirschwang zu absolvieren
und dort den Bus um 17:55 zu erreichen, war die
Zeit indes zu knapp. Der Kompromiss lautete, eine
Badestelle in der Nähe von Kaiserbrunn zu
suchen. Die erste in der Nähe des Campingplatzes
schied aus Geruchsgründen aus, die zweite wurde
akzeptiert und der Gay Beach Höllental
eröffnet. Bei der mehr als erfrischenden
Wassertemperatur wagten nur vier von zehn ein
Vollbad, der Rest begnügte sich mit Teilkühlung
und Bespritzungen. Um 17:30 Aufbruch Richtung Bus
bzw. Auto.
Um 18:15 in Payerbach waren die Bahnfahrer
wieder alle glücklich vereint und bereit für
die Abfahrt um 18:24.
Eine Aussage über das Ausmaß der körperlichen
Anstrengung erfordert statistisches
Feingefühl:
KaiserbrunnKrummbachgrabenKrummbachstein-Knofelebenmarkierter
Weg-Kaiserbrunn: 5h, 1081m hinauf
und auch hinunter
Kaiserbrunnmarkierter
WegKnofelebenEngPayerbach:
5h 15min; ca. 750m hinauf (die Forststraße
liegt zum Teil höher als die Knofeleben und
niemandes Leistung soll hier geschmälert
werden) bzw. 765m hinunter
Kaiserbrunn-markierter
Weg-Knofeleben-markierter Weg-Kaiserbrunn:
4h15, ca. 750m hinauf und hinunter
Kaiserbrunn-Krummbachgraben-Knofeleben-Eng-Payerbach:
6h, ca. 1081m bergauf und 1115m bergab
Michaels keckes Hütchen war übrigens geborgt
und seine schönen Bergschuhe hatte er nach
langem Suchen bei Schwanda in der Bäckerstraße
gefunden. Das soll keine Werbung sein, aber Wissen
ist Macht:
ja der Schwanda ist gegenüber vom
Figlmüller na so gut wie ich
kocht eh niemand Österreichische
Dialekte mit Schwerpunkt lokaler Sprachfärbung
in O.Ö. und N.Ö. wenn du um 9 bei
Ikea bist, kannst die Lieferung schon am
Nachmittag haben Alfred und Thomas
hatten übrigens keine Fahrkarten, was zu
langatmiger Tarifmathematik führte Peters
Schuldgefühle gegenüber Gerd, weil dieser im
Advent in Mödling verloren ging der
Semmeringtunnel, die Umstellung auf Rechtsverkehr
und Eisenbahnbau weltweit na wer
regiert dieses Land? Die Bilderberger! http://de.metapedia.org/wiki/Die_Bilderberger
- Ja! Tosca dies Bildnis
nein das ist es nicht, das ist mir zu
heiß der Säufer und der
Hurenbock, die frieren im dicksten
Winterrock im nächsten Leben
werd ich Sekretär wieso hast
du zwei verschiedene Stöcke weil die
jeweils zweiten der beiden Paare kaputt
sind in den 30er Jahren gab es
übrigens in Lima und Wien weltweit die meisten
Stricher - meine Stöcke sind was
ganz besonderes: das war eine Special-edition, es
gab von jedem Modell nur einen - es
soll hageln! Die Tomaten sind schon
zugedeckt! die Paradeiser
nicht? hoffentlich steigt er
bald aus, damit wir ihn ordentlich ausrichten
können ich brauch einen Hund
um Aufriss zu machen eine
Marktlücke; es sollte Aufrisshunde zu mieten
geben! - Schottlandwanderung, die Highlands
und der Chocolatier zum Niederknien-
etc.
Neue Hütten regen natürlich die
Kreativtität an. Also gibt es um das
Naturfreundehaus Knofeleben künstlerische
Objekte. Vor der Hütte, neben den Wegen und
überall dort, wo sie scheinbar hingehören. Die
letzten Sujets finden sich knapp vor dem Einstieg
in den Promiskagraben: blassblaue
Plastiksackerln, dekorativ um Ästchehn drapiert!
Die Diskussion ist eröffnet!
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