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Trotz durchsetzter
Wettervorschau und zeitiger Abfahrt (7:25) fanden
sich Ali, Alois, Frankie, Gernot,
Günther, Igo, Memo, Peter, Rainer, Robert,
Roland, Thomas, Thomas, Tony, Werner und
Wolfgang ein, um die Gebiete außerhalb
des Römischen Reiches zu missionieren. Und in
Eggenburg (329m) warteten noch Karl
und Markus. Immerhin 18 Männer
auf Touren trotzten dem eher stürmischen Wind
und zogen kühn und frohen Mutes knapp nach 8:30
los. Erst kurz durch die Stadt und auf den
Kalvarienberg. Auch bei nicht unbedingt üppiger
Beschilderung verirrten wir uns nicht. Frankie
hatte vom Tourismusbüro sehr brauchbare
Unterlagen geschickt bekommen. Schon um 9:15
waren wir bei der Vituskappelle (408m) und baten
eine Dame um ein Gruppenfoto. Sie hielt dabei den
Tschik in der Hand, es wurde aber trotzdem kein
Nebelbild. Der Vitusberg war mit stolzen 414
Metern der höchste Gipfel dieser
Wanderung. Extrem war es also nicht. Der
Kalvarienberg ist ein kleiner Bergrücken mit
einigen gleich hohen Erhebungen und mit Marterln
und Kapellen gespickt.
Wo immer der Wind freie Bahn hatte, nutzte er
die Gelegenheit, um uns gewaltig durchs Gewand zu
blasen. Kein Grund sich unnötig lange zu
exponieren. Daher Abstieg zur
Kellergasse von Grafenberg (9:35), wo wir einen
Haken schlugen und nach Überqueren der
Bundesstraße entlang der Weingärten zu den
Kogelsteinen (10:10; verwitterte Granitfelsen)
wanderten. Sie stehen wie unerbittliche Wächter
unübersehbar auf kleinen Hügeln.
Wegen des Windes ging sich auch hier nur eine
kurze Pause aus, aber bei der
Feehnhaube (10:30) war es etwas
geschützter. Rundum jede Menge blühender
Kuhschellen, Veilchen sowieso, Fingerkraut und
Gelbstern. Schließlich der letzte touristische
Höhepunkt (einmal von Eggenburg abgesehen): das
Weinhüterkreuz! Es wirkt wie eine
Kreuzung alter Eisenbahnsignale mit einem
Pegelstandanzeiger von Cuxhaven. Das Oevre ist
sehr abstrahiert: Jesus nur abgehackte Hände und
Füße und dazwischen ein eher tief gerutschtes
Herz. Jedenfalls hatten wir um 11:30 genug und
strebten über Stoitzendorf nach Eggenburg,
nachdem einige schon nach einem Gasthaus
lechzten. Das war der unangenehmste Teil der
Veranstaltung, denn der Wind packte uns frontal.
Eine Kleingruppe um Igo weit vorne weg und zwei
Nachzügler weit hinten nach. Sie erörterten
Radikalschnitte zur Rettung Österreichs mit
Hilfe der Abschaffung aller Förderungen und
Kammern samt deren Häuptlingen.
Nachdem die Kerngruppe um 12:30 Eggenburg
erreichte, der Anruf von Igo: das
Restaurant ist voll; Wartezeit 1 Stunde und
die Alternative war genauso gut besucht. Zum
Glück gab es am Hauptplatz einen Markt, wo man
Speck, Kunstgewerbliches, Schnaps, Schaumrollen,
Schmuck, Langos, Schnick-Schnack und auch
hölzerne Schwerter erstehen konnte. Wir nahmen
Abstand mit diesen das Gasthaus zu stürmen,
außerdem hatte Frankie persönlich unseren
Hunger angekündigt und wurde auf ½ Stunde
vertröstet. Für kindliche Gemüter wäre auch
ein Ringelspiel da gewesen, um die Zeit zu
vertreiben. Einige taten das mit Mohntorte. Die
ersten sechs konnten schon um 13:15 im
Goldenen Kreuz Platz nehmen. Um 13:30
saßen endlich alle beim Trog. Das Lokal war noch
immer voll, aber die Bedienung flott und das
Essen ausgezeichnet. Das Warten hatte sich
gelohnt.
Eine Stunde später waren schließlich alle
satt. Die Großstadtodersonstwonachhungrigen
vertschüssten sich in zwei Minigruppen. Die
restlichen zehn absolvierten noch einen Rundgang
um die Stadt entlang der imposanten Stadtmauer.
Inklusive Kirchenbesuch wohlgemerkt. Hier wurde
die bescheidene Blütenvielfalt noch durch
Löwenzahn und Lerchensporn ergänzt. Eggenburg
hat viele schöne Häuser, ist aber nicht allzu
groß. Daher ging sich um 15:30 noch Kaffee im
Goldenen Kreuz aus.
Karl und Markus fuhren wieder ab und knapp
nach 16:00 war der Rest wieder am Bahnhof und
wartete in der Sonne auf den Zug um 16:26. Der
war leider nicht leer und die verbliebenen 8
hatten Mühe Sitze zu finden, die einigermaßen
nahe beieinander waren. Dann noch ein Schock: ein
Rucksack wurde am Bahnhof vergessen. Die
ÖBB-Service-Line antwortete nicht. Also auf zum
Schaffner, der schon bereitwillig telefonieren
wollte. Doch stellte sich heraus, dass das
Ränzlein ohnehin da war. Nur halt nicht dort, wo
es vermutet wurde! Alles wird gut! An Wien gegen
17:30.
Frankie hatte schon angekündigt, dass der sportliche
Anspruch eher bescheiden wäre und mit etwa
insgesamt 140m hinauf und hinunter war er das
auch. Auch waren einige Pausen dabei; Gehzeit
daher um 4 Stunden. Für die Frühabhauer ½
Stunde weniger.
Nicht außer Acht lassen sollten wir den regen
Austausch profunden Wissens:
Die Kuppel von Klosterneuburg ist irgendwie
komisch - Ich hab schon Bärlauch
geerntet, schmeckt gut in einer Eierspeis -
Die FPÖ ist mir schon zu
sozialistisch! - In Kaltern blühen
schon die Magnolien - Fasan im Speckhemd -
Brennnesselspinat - Heute bin ich rasiert!
Frankie nicht! - manche Dampfbügeleisen
hält man besser nicht schräg, weil es sonst den
FI heraushaut - wieso wart ihr nicht bei
der Mahler-Villa? - der Todestag von
Eberhard Wächter - Wildkräuter in der Küche,
aber Vorsicht: Hahnenfußgewächse sind giftig
und am besten alle vor der Blüte ernten -
keiner versteht mehr Mokka das
ist auch eine Stadt im Jemen - die deutsche
Entwicklungshilfe hat in Kabul Ampeln und
Straßenbeleuchtung installiert, aber die
E-.Versorgung hält das nicht aus - bei der
Aida gibt es das Wasser nicht mehr automatisch
zum Kaffee - Nein! Nicht mit
Auberginen! Kichererbsen! Doch
Melanzane! dann ist es Hummus!
- Melanzane muss man mit Küchenrolle
trocknen, sonst saufen sie zu viel Fett! -
Christa Kummer hat etwas aufreizendes
- in den deutschen Städten gibt es weniger
Tote als im Tatort - Führungen in Münster
zu den Tatort-Schauplätzen - die Staatsanwältin
aus Münster war auch Mitglied des Tanztheater
Pina Bausch - ich hab jetzt auch eine
Rohrzange!
Außerdem wurde der Begriff wirtschaftlich
Jammern aus der Taufe gehoben und unser
Sonderbotschafter berichtete von aufkeimenden
Revierkämpfen in den Dünen von Maspalomas!
Links:
Eggenburg
Stein & Wein Rundwanderweg
Kogelsteine
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