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Mit dem Regionalzug erreichten Alois,
Frankie, Günter, Igo, Martin, Roland, Ronny,
Stefan und Walter die
Haltestelle Unterhöflein (450m) um 10:05. Durch
hohe Wolken fiel gedämpftes Sonnenlicht. Es war
für Anfang März relativ mild, Schnee lag nur
noch an nordseitigen Hängen, von denen es am Weg
zur Hohen Wand nicht viele gab. Zunächst ging es
hinauf auf den Kirchbühel mit der
Wallfahrtskirche, dann hinunter zur Straße, nach
deren Querung am Rand des Zweier Walds ein
Stückchen nach Norden, dann geradewegs auf die
Hohe Wand zu. Der Springlessteig
war unten angeschrieben, durchgehend markiert und
abgesehen von einem kurzen Rätselraten an einer
Wegkreuzung gab es keine Orientierungsprobleme.
Zunächst verlief der Weg mäßig ansteigend
durch Föhrenwald, dann wurde das Gelände
felsiger und ein angenehm zu gehender,
aussichtsreicher und nie schwieriger Steig zog
sich nach oben. Achtgeben war freilich trotzdem
geraten, wie auch eine letztes Jahr errichtete
Gedenkstelle ins Bewusstsein rief, denn der
bequeme Steig verlief oberhalb steiler
Felswände. Schnee war, von ein paar weißen
Flecken an Schattenplätzen abgesehen, überhaupt
keiner mehr zu sehen. Die Jacken wanderten in den
Rucksack, denn man konnte im T-Shirt gehen.
Günter ging barfuß, weil das gut für die
Füße sei.
20 Minuten vor der veranschlagten Zeit
erreichte die Gruppe das Plateau um 11:40. Eine
viertelstündige Rastpause vor dem noch
geschlossenen Hubertushaus (946m) konnte man sich
daher locker gönnen. Die Sonne schien noch
angenehm aus einem milchigen Himmel, die Wolken
wurden nun aber rasch dichter.
Der Weiterweg an der Plateaukante nach Westen
führte durch einen vom Eisbruch Dezember 2014 arg
verwüsteten Wald und oft mussten quer liegende
Bäume umgangen werden. Hier lag auch noch
Schnee, etwas angegraut und matschig. Nach einer
halben Stunde war die Hohe Kanzel
(1052m) erreicht, nach Würdigung der Aussicht
und einem Gruppenfoto traf die Gruppe pünktlich
zum vorangemeldeten Zeitpunkt um 12:30 in der Wilhelm-Eichert-Hütte ein.
Dass zwei Stunden Wandern hungrig machen kann,
zeigte sich daran, dass in der Wartezeit nach der
Bestellung praktisch nur über Essen geredet
wurde, und zwar über die ausgefallensten
Gerichte aus Schnecken, Muscheln, Fischeiern und
Amphibien. Die Auswahl in der
Wilhelm-Eichert-Hütte war bodenständiger,
Blunzengröstl war das am häufigsten bestellte
Gericht. (Wobei, wie bei früheren Wanderungen
schon besprochen, in anderen Ländern auch dieses
Gericht als exotisch, wenn nicht gar schockierend
gelten würde.)
Die Wartezeit auf das Essen war nicht lang und
die resolute Bedienung hatte alles gut in Griff,
sodass schon um 13:30 Kaffee und Nachspeisen am
Tisch standen. Das führte zur Überlegung, es
angesichts der zunehmenden Bewölkung auf den Zug
um 14:51 anstatt auf den nächsten um 16:51
anzulegen, zumal auf einer Tafel vor der Hütte
eine Gehzeit von 40 Minuten angeschrieben war.
Von dieser Idee beflügelt, rauschten oder
rutschten die Männer auf Touren auf den am Grafenbergweg
durchaus noch vorhandenen längeren
Schneepassagen talwärts und es ging sich
tatsächlich aus: aufgeteilt in zwei Kleingruppen
wurde der Bahnhof Grünbach (557m) um 14:30 bzw.
14:35 erreicht. Es begann gerade leicht zu
nieseln und der zu Mittag noch prächtig
sichtbare Schneeberg war nun wolkenverhangen. Man
brauchte also nicht traurig zu sein, zwei Stunden
früher als geplant nach Wien zu kommen.
Bedingt durch flottes Gehtempo und gute
Wegbeschaffenheit wurde die prognostizierte
Gehzeit von 4-5 Stunden deutlich unterschritten,
es waren in Summe nämlich gerade einmal 2¾
Stunden für 8 Kilometer Streckenlänge und 600
Höhenmeter.
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