Männer auf Touren

 
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Sonntag 1. Februar 2009

GUGLZIPF
Hirtenberg – Jauling – Aichkreuz – Guglzipf - Berndorf

  Diese Truppe ist unberechenbar:
Krebsten im Jänner bei Traumwetter gerade sieben Maxerln hinterm Panhans herum, waren diesmal um 8:10 am Südbahnhof schon  Alex x 2, Alois, Axel, Erich, Erik, Frankie, Helmut, Igo, Joe, Peter, Rainer, Reinhard, René, Roland (frisch vom Regenbogenball, aber bereits abgeschminkt), Walter, Werner und Wolfgang da. Thomas stieg in Leobersdorf zu. Dieter und Kaj warteten in Hirtenberg mit Lea auf uns. Wir waren 21 Männer und eine noch nicht ganz fertige Dame. Am Berg sogar 22 und 3 weitere Hunde, weil wir noch Zuwachs aus dem Triestingtal bekamen.

Abfahrt um 8:26 im Doppelstockwagen, wie immer oben, bis Leobersdorf und dann drei Stationen im Triebwagen bis Hirtenberg (285m). Die Züge hatten diesmal keine Künstlernamen. An um 9:18, die ausflippende Lea beruhigt und um 9:21 los. Über den Parkplatz (mit einer dicken Eisplatte unter dem Schnee)  zum Bahnübergang und gleich in den tief verschneiten Wald. Der Wind war durch die Bäume gemildert, der Schneefall erträglich. Auf dem schmalen Waldweg mussten wir im Gänsemarsch gehen, wie Knappen auf dem Weg ins Bergwerk.

Wir wären nicht wir, hätten wir uns nicht zumindest einmal verirrt. Anstatt die, auf dem ersten Teil eher spärliche, Markierung zu beachten, folgten wir nahe dem Pfarrkogel einfach einer Fußspur und landeten dann auf einer mit Gestrüpp bewachsenen Waldlichtung. Zurück zum richtigen Weg wollte die Truppenspitze nicht; also mutig voran durch die ohnehin teilweise zugeschneiten Stauden in einen Graben und auf einem anderen Weg weiter bergauf. Die Frage, ob der nicht vorgesehene Abstieg vom Golfplatz des „Golf Club Enzesfeld“  (http://www.gcenzesfeld.at/index.php)  beim Großen  Jauling in einen Graben (Einödgraben?) auch ein Irrtum war, blieb ungeklärt. Es war halt eine andere Variante, die dafür an großen Felsbrocken mit bizarrer Baumbewachsung vorbei führte. Beim Aichkreuz (386m) waren wir wieder auf der richtigen Höhe. Während einer der Beratungs- und Pinkelpausen bemächtige sich Lea eines von Peters Handschuhen um ihn als Beute zu verschleppen. Schadenfreudiges Gelächter! Da mussten gleich ein paar Fotos von der Mannschaft geschossen werden.

Nach etwas mehr als 2 nicht allzu anstrengenden Stunden erreichten wir um 11:36 den Guglzipf  (472m) und steuerten gleich die „Waldhütte Guglzipf“ an. Ich glaube, Dieter hatte telefonisch von unterwegs reserviert. Wir waren im großen Extrazimmer mit Blick auf Berndorf, das im Laufe unserer Rast immer besser sichtbar wurde. Die Sonne kam heraus. Langweilige Erörterungen über Essen und Trinken erspare ich mir, aber die offensichtlich hausgemachten Cremeschnitten waren gewaltige Kaliber, wenn sie auch optisch nicht  dem Konditor-Standard entsprachen. Selbst gemacht  halt und sehr gut.
Den Aussichtsturm haben wir nicht bestiegen. Der Blick aus der Gaststube war prächtig genug  und vermutlich war der Turm gar nicht offen.

Wer noch mehr wissen will:
http://de.wikipedia.org/wiki/Guglzipf
http://www.berndorf-stadt.at/
http://derstandard.at/?url=/?id=2646320

Da Suppen, Hauptspeisen, Süßes und Kaffee konsumiert wurden, genossen wir länger als 2 Stunden das angenehme Lokal und rissen uns um 13:55 endlich los. Nach Angabe des Wirts sollte der Abstieg nach Berndorf (312m) 20 Minuten dauern und genau so war es auch. Trotz Schnee. Der Weg führte über den Mühlsteig  in Serpentinen einen steilen Waldhang hinab und endete knapp unter dem Herrmann Krupp Tempel (so was hat noch nicht einmal der Jörg), nicht weit vom Bahnhof. Um ¼ 3 waren wir da, um 14:28 ging unser Zug.

Dieter und Kaj fuhren bis Hirtenberg mit, wo sie ihr Auto geparkt hatten. Lea nutzte die 9 Minuten, welche der Zug für die drei Haltestellen benötigte, um einige Gesichter abzuschlecken und den Griff eines Wanderstockes als Knochen zu missbrauchen. Sie war offensichtlich high. Wir Menschen waren nur müde und einige mussten in Leobersdorf zum Umsteigen geweckt werden.

Alois war dafür hellwach. Er hatte leider am Guglzipf seinen Rucksack zurückgelassen. Für mich das erste Pech während all der Touren, die ich mitgegangen bin. Abgesehen von der verlorenen Markierung am Gippel, aber das war eher Gruppenkarma. Dafür hatte er am darauf folgenden  Samstag Gelegenheit, beim Abholen nochmals die herrlichen Specklinsen mit dem Megaknödel zu verputzen.

Kurze Wartezeit bis zum Anschlusszug (14:52). Thomas stieg früher  aus und der Rest döste im Oberstock Richtung Wien. An Meidling  um 15:22.

Die sportliche Leistung

war eher bescheiden. Reine Gehzeit etwa 2 Stunden und 20 Minuten (Pausen schon abgezogen). Wenn im Standard eine Höhendifferenz von 350 m angegeben wird, dann ist die Redaktion wohl der Sprache mächtig, nicht aber des Spieles mit den Zahlen. Ich kam auf  bescheidene  220m. Da habe ich aber auch die Höhe des Bahndammes in Hirtenberg mitgerechnet und den Weg vom Graben wieder hinauf zum Aichkreuz.  Die Cremeschnitten müssen wohl noch separat abgearbeitet werden.

Auch damit werden wir die Welt nicht verändern:

„bei Peek & Cloppenburg gibt es 50er Hosen in 25er Länge, man muss deswegen nicht nach Portugal fahren“   -   „was der Phettberg lebt noch?“ „Ja! Aber der war sicher noch nicht mit, oder?“   -   inkludiert die hohe Mietgebühr für Rodeln am Zauberberg auch Vollkasko?    -    Krakau ist schöner als Warschau   -   Münzen ruinieren die Hosentaschen   -   „Also ich schaue ja sehr auf mich!“   -   in der Römertherme in Baden schwefelt es nicht    -   ist die Stenzel Uschi huschi, oder ein Segen für die Innenstadt?   -    „Der Tod in Venedig“ geschrieben, als Film, am Theater, getanzt, als Oper und das Hotel des Bains   -   auch wenn man traditionelle Thai Massage gelernt hat, kann man sie nicht als solche anbieten, weil alle glauben, es ist ein Bordell   -    Vor- und Nachteile, wenn man Palatschinken unfertig auf den Tisch stellt und sich jeder seine selbst bestreicht und einrollt    -   Wildhase in Rotwein   -   die Gay-Skiwoche und die Ausgelassenheit der lokalen Heteros   -     Briefe an Claudia Schmied    -   Unternehmertum früher, heute und die Familie Krupp  -   „wenn du René mit Accent , ich weiß jetzt nicht wie man den nennt, heißt, dann musst du auch Französisch lernen“  u.s.w.  Es ist übrigens der „accent aigu“, sprich: ÄGÜÜ.

Trotz der eher niedrigen Temperaturen, denn mehr als höchsten 2° C hatten wir kaum, hat alles gepasst.

R.


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