Männer auf Touren

 
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Sonntag 1. Oktober 2017

Hoher Hengst
Puchberg - Mieseltal - Kaltwassersattel - Hoher Hengst - Hengsthütte - Puchberg

 

Laut Programm sollte die Tour von Hirschwang auf den Mittagstein führen, daher trafen sich die Teilnehmer im Regionalzug nach Payerbach. Den Anfang machte Thomas um 08:09 in Floridsdorf, am Praterstern stiegen Alois, Stefan und Walter zu, in Wien Mitte Frankie, Friedrich, Manu und Roland. Am Wiener Hauptbahnhof ruckelte der Zug noch ein wenig nach vor und zurück, dann bewegte sich gar nichts mehr. Lautsprecherdurchsagen berichteten von einer Störung, schließlich wurde mitgeteilt, dass der Zug wegen eines Defekts komplett ausfalle. Es gäbe die Möglichkeit, mit einem anderen Zug auf Gleis 2 nach Meidling zu fahren. Das zu tun war ein logischer Schritt um die Gruppe zu komplettieren, denn in Meidling wartete Igo. Ansonsten hatte Meidling wenig zu bieten. Die Männer auf Touren standen am Bahnsteig inmitten einer großen Zahl anderer Reisender und hofften, dass die ÖBB eine Lösung für das Problem finden würde. Das war aber nicht der Fall. Schließlich schlug Igo vor, mit dem nächsten Railjet nach Wiener Neustadt zu fahren. Zwar war beim Einfach-Raus-Ticket der Railjet nicht inkludiert, aber Igo argumentierte so, dass man bei einem Zugausfall jeden anderen Zug als Ersatz in Anspruch nehmen könne. Eine Gruppe älterer Damen, die ebenfalls nach Payerbach wollte, schoss sich dieser Sichtweise an und so wurde die Fahrt mit dem Railjet um 09:05 fortgesetzt.

Verglichen mit dem Regionalzug war die Reise flott und dauerte nur 25 Minuten. Die Zugbegleiterin interessierte sich nicht für die Männer auf Touren, somit gab es auch keine Diskussionen wegen des Tickets. Die schwache Hoffnung, dass es vielleicht in Wiener Neustadt einen Ersatzzug nach Payerbach geben würde, erfüllte sich nicht. Daher bestieg die Gruppe den Zug nach Puchberg am Schneeberg. Die Fahrt führte an der Hohen Wand vorbei, die auch Möglichkeiten für eine Ersatztour geboten hätte, aber so ganz ohne Landkarte wäre das eher konfus verlaufen. Ankunft in Puchberg mit leichter Verspätung um 10:30.

Eine letzte Beratung erfolgte vor der am Bahnhof aufgestellten großen Landkarte. Der Hohe Hengst wurde als Ersatzziel gewählt und los gings. Durch Puchberg (585m) Richtung Schneebergdörfl und bei erster Gelegenheit auf einem Forstweg ein Stück hoch und auf weiteren Forstwegen nach Südwesten zum Mieseltal (784m). Dort gab es idyllische Wiesen mit Kühen und einen finster blickenden Jäger mit Schießgewehr zu beobachten. Der nächste Abschnitt war der anstrengendste Teil der Tour, denn bei einer Streckenlänge von 1½ Kilometer ging es 550 Höhenmeter steil hinauf zum Kaltwassersattel (1333m). Hier war nun eine Jausenpause auf der Sitzbank vor einer unbewirtschafteten Hütte fällig. Mit einem dort sitzenden Deutschen ergaben sich Fachgespräche über Sportbekleidung und Wollsorten und die ein paar Meter daneben verlaufenden Geleise boten Gelegenheit für Zahnradbahnfotos.

Von der Adolf-Kögler-Hütte (Selbstversorgerhütte) führt ein hübscher Steig auf den Hohen Hengst (1450m). Neben der schönen Aussicht wurde als erfreulich bemerkt, dass das Wetter so fein mitspielte. Die Prognosen der Wetterdienste waren nämlich bis zuletzt uneinheitlich gewesen, von wolkig bis zur geschlossenen Bewölkung mit Nieselregen. Der Blick Richtung Westen zeigte tatsächlich eine geschlossene Wolkendecke, aber in der Puchberger Gegend war es aufgelockert mit reichlich Sonnenschein. Den einzigen Minuspunkt stellte der Umstand dar, dass es anders als 2009 und 2016 keinen Sekt am Hohen Hengst gab.

Beim Abstieg zum Großen Sattel (ca. 1280m) wurde die schwach ausgeprägte Wegspur verloren und es ging weglos über eine Wiese mit hüfthohem Gras. Ein alter Forstweg sorgte zusätzlich für Verwirrung, dann wurde aber der richtige gefunden, der direkt vom Sattel nach Osten führt. Der Rest war dann ein gemütlicher Bergabmarsch und um 15:30 wurde die Hengsthütte (1012m) erreicht. Die Küche hatte noch etwas anzubieten, auch wenn die Auswahl war nicht mehr sehr groß war. Und die Kellnerin war nicht ganz griffsicher, denn erst verschüttete sie ein Getränk, dann den Saft vom Schweinsbraten - angeblich weil sie sich gerade das Rauchen abgewöhnte. Dafür war das Essen gut und das Sitzen im Sonnenschein auf den Holzbänken im Garten angenehm. Aufbruch schon um 16:30. Nach einer Stunde Gehzeit war der Bahnhof in Puchberg erreicht und um 17:38 fuhr der Zug.

Streckenlänge 17km, ca. 900 Höhenmeter, Gehzeit 5¼ Stunden. Am Ende waren mit der ungeplanten Hengsttour alle zufrieden.

 

Weitere Tourenberichte und Bilder können über die Chronik aufgerufen werden.

 

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